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Kapelle St. Wendelin (Ramsberg)

Vorschaubild Kapelle St. Wendelin (Ramsberg)

Die Kapelle geht im baulichen Bestand bis in die hochmittelalterliche Burganlage (11. Jahrhundert) der Grafen von Ramsberg und Pfullendorf zurück. Sie ist der Sockel des Burgfrieds, der sich jedoch in mindestens doppelter Höhe erhob. Ob sich in diesem Burgturm bereits eine Kapelle befand ist möglich jedoch nicht gesichert. Nach dem Übergang der Burganlage in den Besitz der Reichsstadt Überlingen in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde der Turm gekappt und mit einem Dach versehen.

 

Die Untersuchung der Dachbalken ergab ein Schlagdatum im Jahre 1432. Die Ausmahlung des Chorraumes erfolgte auf den getrockneten Putz und steht in der Stilistik in der Tradition der spätgotischen Malschule des Bodenseeraumes. Weitere Beispiele finden sich in zahlreichen Kirchen, z.B. im Konstanzer Münster, in der Kapelle auf der Kyburg bei Winterthur oder in der Galluskirche in Mühlheim/Donau. Die Jahreszahl im Triumphbogen datiert die Malerei in der Ramsbergkapelle auf 1467. Die Marianischen Motive an der Stirnseite weisen auf ein Marienpatrozinum hin.

 

Die Heiligenfriese an den Chorwänden lassen sich heute nur noch zum Teil eindeutig zuweisen (links: Hl. Wendelin, Agnes, Florian, Agatha). - Burg und Vogtei wurden im dreißigjährigen Krieg geplündert, die Kapelle wohl auch in Mitleidenschaft gezogen. 1720 wurde die Kapelle zu Ehren des Hl. Wendelin neu geweiht. Dabei erfolgte eine Barokisierung des Gottesdienstraumes. - Die benachbarte Wohnanlage diente als Bannwarts(Forst-)haus bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ab 1900 kam die Kapelle in Kirchliches Eigentum, und wurde 1913/1914 und 1999/2000 restauriert. Seit 1993 befindet sich im Wohnhaus eine Eremitei zum Hl. Benedikt.

 

Die Kapelle kann ganzjährig besucht und besichtigt werden. Führungen sind nach vorheriger Absprache möglich.

 

Anmeldung:
Klause St. Benedikt
Ramsberg
D-88634 Herdwangen-Schönach
E-Mail: Jakobus (at) erzabtei-beuron.de