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Rathaus Herdwangen

Vorschaubild Rathaus Herdwangen
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Die Thematik des Wandgemäldes entstammt dem Bauernkrieg 1525. Als durch den Weingartner Vertrag anno Ostern 1525 der Aufstand der oberschwäbischen Bauern sein Ende fand, machte sich der Feldhauptmann und Führer des Heeres des "Schwäbischen Bundes", Georg III., Truchseß von Waldburg nach dem Ilegau auf, wo die von dem Hegau-Haufe belagerte Stadt Radolfzell auf Entsatz wartete. Zwischen den Landsknechten des Bundesheeres und aufständischen Bauern kam es zu kleineren Kämpfen. Bei Aach-Linz, Sahlenbach und Mühlhausen wurden kleinere Abteilungen der Bauern durch die Truppen des Truchseß besiegt. In Mühlhausen ließ der Truchseß den Leuten das Vieh wegtreiben und zwang sie zu einem Vertrag. Da die Bauern diesen aufgezwungenen Vertrag nicht anerkannten und sich in Herdwangen zu einer Beratung versammelten, ließ der Truchseß von Waldburg (auch Bauernjörg genannt) die Anführer gefangen nehmen. Einer von ihnen, den die Truppe als Gefangenen mit nach Ludwigshafen nahm, - er hieß Jakob Forster und war aus Schwende - wurde dort am 28. Mai 1525 hingerichtet.

 

Erläuterung des Gemäldes Einen Teil der erwähnten Ereignisse aus dem Bauernkrieg hat der Künstler (Carolus Vocke aus Mannheim) in großartiger Manier gemeistert. Rechts des Eingangs sehen wir den Truchseß von Waldburg, in Ausdruck und Haltung der harte Krieger, ein Kompromißloser Gegenspieler, der im Kriegshandwerk unerfahrenen Bauern. Es steht unter der Fahne des Schwäbischen Bundes, die ein Landsknecht hält. Daneben ein Knappe, der das Pferd des Bauernjörg am Zügel hält, das Gegenstück zu seinem Feldherrn; fast mädchenhafte Züge, noch nicht das Furchtbare dieses Bruderkrieges begreifend. Im Hintergrund wunderbar gestaffelt des Zeltlagers des Heerbanns.

 

Auf der linken Seite wird die Übergabe des Vertrags in Mühlhausen dargestellt. Hier ist die vierschrötige Gestalt des Hans Schmid aus Herdwangen die beherrschende Figur. Er hält den Vertrag in der Hand , den ihm ein abgesandter Ritter des Truchsessen überreicht hat. Um ihn geschart stehen die Bauern, ausdrucksstarke Gesichter, gezeichnet von den schlimmen Ereignissen der letzten Stunden. Vor dem Hintergrund die Hegauberge, eine Schar bewaffneter Bauern. Über ihnen die Bundschuhfahne, schlaff herabhängend, das unsühnliche Ende dieses Krieges andeutend.

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